, Claudia und Stefan Jünger

Erfahrungsbericht Bahnlegung/Kontrolle SOW 2023 in Flims/Laax

Seit Ostern 2022 war klar, Stefan und Claudia sind ein Team und planen die 6. Etappe der SOW 2023. Was hiess das nun für uns?

Zuerst einmal unendlich viele Stunden am PC um 54! verschiedene Bahnen zu planen. Dann die Verifizierung im Gelände. Tönt erst mal einfach. War es aber überhaupt nicht. Als Langdistanz ausgelegt, hatten wir den ersten Bahnentwurf so geplant. Der Chef Sicherheit wollte aus der Langdistanz dann eine Mitteldistanz machen. Zu gefährlich sei es nach 5 Etappen für die ältere Generation nochmals eine Langdistanz zu laufen.

Also auf Feld 1 zurück. 54 Bahnen umplanen. Danach folgte die erste Sichtung unserer Vorgesetzten. Anmerkungen, Änderungsvorschläge berücksichtigen, wiederum Bahnen ändern. Dann oh Schreck, der TD meinte, die zur Verfügung stehenden Bahndaten seien zu kurz. Wiederum 54 Bahnen umplanen, respektive verlängern. An Pfingsten 2023 finalisierten wir dann unsere Bahnanlage.

Im Herbst 2022 markierten wir die Postenstandorte im Laaxer Wald. Und dies, obwohl die Bahnanlage nicht fertig geplant war. Unsere ausgesuchten Postenstandorte waren aber fix.

Mögliche Postenstandorte

 

Vormarkierter Postenstandort

Und dann war die SOW da. Bereits einige Tage vor der ersten Etappe bezogen wir im Rocks Resort eine Wohnung. Zusammen mit anderen Bahnlegeteams und Postensetzer bildeten wir in drei Wohnungen Wohngemeinschaften.

Am Donnerstag schon wieder ungemütliche Nachrichten: Wir wussten, die Langdistanz- und die Staffelbahnanlage der WOC ging auch durch den Laaxer Wald. Für uns hiess das: Unsere Vormarkierungen mussten weg! Von den 102 Vormarkierungen wurden durch den Chef Bahnleger ca. Zweidrittel entfernt, umgedreht oder sonst wie ersetzt.

Das hiess für uns; den Freitag verbrachten wir im Wald und drehten die Markierungen um oder markierten neu in dem Bereich, in dem die WOC an der Staffel nicht mehr vorbeikam. Dasselbe dann am Dienstag: Die restlichen Markierungen drehen oder neu markieren.

Marlierung SOW (140) und WM (72)

Wir waren aber nicht nur für «unsere» Etappe im Einsatz. Die Bahnleger, Kontrolleure und Postensetzer der geraden Etappen waren während der ganzen Woche ein Team. So hiess es jeweils am Vortag einer geraden (2,4,6) Etappe ab ins Wettkampfgebiet und die Posten setzen. Am Etappentag hiess es jeweils seeehr früh aufstehen (zwischen 04:00 und 05:00) und die Einheiten setzen und im Nachbarsektor kontrollieren. Während des Wettkampfes galt es jeweils einen Sektor zu bewachen und allenfalls einschreiten, Posten ersetzen, nicht funktionierende Einheiten austauschen, oder aber Posten fressende Kühe abwehren. Nachdem der letzte Athlet im Ziel war, alles einziehen, zurück in das Materiallager, aufräumen, putzen und für die nächste Etappe bereitlegen. Denn dann war ja schon wieder der Vortag einer Etappe und wir mussten die Posten setzen.

Postenstandort Grap Sogn Gion

Dann endlich, der Tag unserer Etappe war gekommen. Nach der Besichtigung am Mittwoch der Sturmschäden vom Dienstag entschieden wir, dass wir die Etappe wie geplant durchführen. Endlich war es so weit: Die vielen hundert Stunden Arbeit werden nun von tausenden Läuferinnen und Läufern begutachtet, bewertet, gelobt oder kritisiert.

Video von Livemotion zu unserer Etappe

Postensetzerbasis mit verschwitzter, nasser Ausrüstung – bereit zum späteren Einziehen

Bilderbuchwetter erwartete uns zum Abschluss der SOW. Nervös und gespannt erwarteten wir im Ziel die ersten Athleten, die unsere Bahnanlage unter die Füsse genommen hatten. Erleichtert stellten wir fest: Die Bahnanlage kam gut an. Fast nur positives Feedback. Gegen die Steigung im Wald und das grosse Sperrgebiet konnten wir nichts machen. Wie auch gegen den langen Zieleinlauf. (Start und Ziel wurden durch das OK festgelegt.) Geschafft! Wir waren glücklich, haben sich die vielen Stunden Einsatz für die Läuferinnen und Läufer gelohnt. Wir haben allen Widrigkeiten getrotzt.

Würden wir es nochmals tun? Das steht in den Sternen.

Herzlich Claudia und Stefan